Die Zukunft der Gelenkchirurgie
Der Einsatz von Kunstgelenken an Hüfte, Knie und Schulter hat in den vergangenen Jahren durch neue, verbesserte Endoprothesentypen erhebliche Fortschritte gemacht. Bei anspruchsvollen Eingriffen profitieren Patienten zunehmend von präzisen und schonenden Verfahren. Dr. med. Boris Baron von Engelhardt, Chefarzt der Fachklinik für Orthopädie am St. Josefs-Hospital Cloppenburg, hat bei einem Vortragsabend im Krankenhaus einen Überblick über die positive Entwicklung der orthopädischen Chirurgie gegeben. Sein Fazit: Bewährte und innovative Technologien bei der Versorgung mit Kunstgelenken, spezialisierte Beratung und die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten sind der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg eines orthopädischen Eingriffs.
In seinem Vortrag vor rund 90 Zuhörern stellte der Cloppenburger Chefarzt bildreich und verständlich dar, wie maßgefertigte Implantate und minimal-invasive Operationsverfahren („Schlüssellochchirurgie“) der orthopädischen Chirurgie neue Wege eröffnen. „Die Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital knüpft an die jahrzehntelange Erfahrung der spezialisierten Orthopädie im Oldenburger Münsterland an und entwickelt die endoprothetische Versorgung mit international anerkannten Methoden weiter“, so Dr. von Engelhardt.
Eine besondere Bedeutung komme dabei der Individualendoprothetik am Knie zu. Seit etwa acht Jahren lösten die an den Patienten angepassten Kunstgelenke bisherige Konfektionsmodelle ab. „Bei der maßgefertigten Endoprothetik werden Implantate eingesetzt, die für den Patienten individuell angefertigt werden. Die Implantate passen sich exakt den Gegebenheiten am Gelenk an. In Verbindung mit einer optimalen Bandspannung entspricht so zum Beispiel die Funktion und Biomechanik eines künstlichen Knies nach dem Eingriff wieder der des ursprünglichen Gelenkes“, beschreibt der Chefarzt die überzeugenden Resultate aus seiner Praxis als Operateur. Der Erfolg der maßgefertigten Endoprothetik lässt sich auch wissenschaftlich belegen. Mit dem Verweis auf mehr als 40 wissenschaftliche Arbeiten und aktuelle Studien machte von Engelhardt deutlich, dass sich die individuell angepassten Kunstgelenke eindrucksvoll bewähren. Die Maßfertigung sei nicht nur für einen vollständigen Oberflächenersatz möglich - fast genauso häufig erfolge nur ein maßgefertigter Teilgelenkersatz (Schlittenprothese und Zweidrittel-Prothese) unter Erhalt der gesunden Gelenkanteile.
Im Bereich der Schulterchirurgie möchte Dr. von Engelhardt mit seinem Team weiterhin qualitative Maßstäbe setzen. „Fallabhängig kommen sowohl moderne Kurzschaftprothesen als auch konventionelle Schaftprothesen zum Einsatz. Teilweise erfolgt die Versorgung mit besonders abriebarmen Keramikköpfen. Bei einem Funktionsverlust der Rotatorenmanschette setzen wir auf patientenspezifische OP-Systeme und einen patentierten Werkstoff namens Trabecular Metal, bei dem die Knochensubstanz in das Implantat einwächst und eine zusätzliche Stabilität erzielt wird.“
Auch für den Ersatz von Hüftgelenken, so die Botschaft an die Zuhörerschaft, gebe es kein allgemein perfektes Implantat. Vielmehr müsse sich das gewählte Implantat der individuellen Situation des Patienten, also der Knochensubstanz, der Gelenkgeometrie und Anatomie, dem Gewicht und Lebensalter, Allergien und vielen weiteren Faktoren anpassen. Anhand von Bildern und Videos erläuterte der Orthopäde seinen Zuhörern anschaulich die Entwicklungsschritte zur Verbesserung der Gleitpaarung von Kunstgelenken, Fragestellungen rund um die Stabilität und Gelenkgeometrie, Abrieb und Langlebigkeit, Zementiertechniken und Allergien.
Zum Ende des Abends verdeutlichte Dr. von Engelhardt seinen Anspruch an eine erfolgreiche Kunstgelenkversorgung: “Der enge Kontakt zum Haus- oder Facharzt, die Beratung des Patienten in einer unserer Spezialsprechstunden und der Einsatz geprüfter, individuell angepasster Technologie beim Gelenkersatz sind die Voraussetzung für ein optimales Behandlungsergebnis“. Im Bereich der Individualendoprothetik habe die Fachklinik für Orthopädie regional wie überregional eine Vorreiterrolle übernommen.
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