Gemeinsam gegen den Herztod
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für fast die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Die Krankenhäuser in Cloppenburg und Vechta haben deshalb eine enge Kooperation im Bereich der Kardiologie vereinbart, die eine besonders schnelle und zielgerichtete Versorgung betroffener Patienten garantiert. Die am St. Marienhospital Vechta etablierte, ganzjährige Rund-um-die-Uhr Erreichbarkeit der Kardiologie für die regionalen Rettungsdienste, hat in den vergangenen vier Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Senkung der Sterberate beim akuten Herzinfarkt geleistet.
Bei einem Herzinfarkt ist der schnelle Transport in ein Krankenhaus mit einer 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft unbedingt erforderlich. Hauptsymptome eines Herzinfarktes sind anhaltender Brustdruck und Atemnot. In diesen Fällen sollten Betroffene nicht zögern, die Rufnummer 112 zu wählen und die Hilfe des Rettungsdienstes in Anspruch zu nehmen. Studien haben gezeigt, dass eine Wiedereröffnung des Infarktgefäßes innerhalb der ersten 90 Minuten nach Symptombeginn die höchsten Überlebenschancen und die beste Prognose für den Patienten bedeutet. „Die verengten Herzkranzgefäße können entweder mechanisch, zum Beispiel mittels einer Ballondilatation, oder durch Einsetzen einer Gefäßstütze, eines sogenannten Stents, aufgedehnt werden“, erklärt Dr. Achim Gutersohn, Chefarzt der Kardiologie am St. Marienhospital Vechta. Beide Verfahren kommen sowohl im Herzkatheterlabor in Vechta als auch in Cloppenburg zur Anwendung. In beiden Landkreisen ist das St. Marienhospital Vechta die einzige Einrichtung mit einer 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft.
Eine besondere Rolle bei der regionalen Notfallversorgung kardiologischer Patienten kommt den Rettungsdiensten zu. Sie koordinieren den schnellen und sicheren Transport der betroffenen Patienten in das für die Versorgung am besten geeignete Krankenhaus.
„In Zusammenarbeit mit den Notärzten und Rettungsdiensten im Landkreis Vechta konnten wir in den vergangenen vier Jahren entscheidend zur Verringerung der Sterberate beim akuten Herzinfarkt beitragen und einen europaweiten Standard in der Region etablieren“, fasst Dr. Gutersohn die positiven Erfahrungen zusammen.
Dr. Rainer Grove, Chefarzt der Kardiologie am St. Josefs-Hospital Cloppenburg, bestätigt den Erfolg des abgestimmten Vorgehens: „Ein zentrales Merkmal der Kooperation ist die Abstimmung von Behandlungsschwerpunkten in den Krankenhäusern. Die standortübergreifende Verzahnung spezialisierter Angebote führt zu einem hohen Maß an Behandlungsqualität und Patientensicherheit.“
Auch in den angrenzenden Landkreisen hat die Vechtaer Initiative für eine kardiologische 24-Stunden-Rufbereitschaft eine erhebliche Verbesserung der Versorgung von Herzinfarktpatienten bewirkt. Gemeinsam mit dem im Jahr 2014 eingerichteten Herzkatheterlabor des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg und dem St. Franziskus-Hospital Lohne übernimmt die Kardiologie des St. Marienhospitals Vechta somit eine Vorreiterrolle bei der rechtzeitigen und zielgerichteten Behandlung lebensbedrohender Herzerkrankungen.
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