Hochauflösende Kameratechnik und verfeinerte Pumpentechnik erleichtern Gelenkspiegelungen
Als Arthroskopie oder Gelenkspiegelung wird ein orthopädischer Standardeingriff mit der schonenden Schlüssellochtechnik bezeichnet. Am häufigsten wird die Arthroskopie zur sicheren Diagnostik und zur Operation an Hüft-, Schulter- und Kniegelenk angewendet. Für die präzise Orientierung auf engstem Raum ist der Operateur auf ein gutes Kamerabild aus dem Gelenkinneren und eine optimale Ausleuchtung des Operationsfeldes angewiesen. In der Fachklinik für Orthopädie des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg steht ab sofort ein neues System zur Verfügung, das arthroskopische Eingriffe durch fortschrittliche Videotechnik und ein intelligentes Pumpensystem erheblich einfacher und sicherer macht.
Mit dem Einsatz des neuen Arthroskopieturms „SYNERGY HD³“ greifen die Cloppenburger Spezialisten als einziges orthopädisches Zentrum in der Region auf ein besonders anwenderfreundliches OP-System der neuesten Generation zurück. Dr. med. Boris Baron von Engelhardt, Chefarzt der Fachklinik für Orthopädie, erklärt die verbesserte Technik: „Die neue Ausstattung kombiniert ein hochauflösendes Kamerasystem mit einer wärmefreien und sehr effektiven LED-Lichtquelle für ein optimales arthroskopisches Bild, auch die Randschärfe im OP-Feld ist deutlich verbessert und frei von Verzerrungen. Gesteuert wird das Instrument über einen Tablet-Bildschirm, der jedem Operateur frei wählbare Kameraperspektiven und weitere Einstellmöglichkeiten bietet. Die hochentwickelte Videoeinheit liefert uns eine bislang unerreichte Bildqualität.“Die neue Ausstattung ermöglicht eine noch sicherere Knorpeldiagnostik und auch die Dokumentation und Archivierung von OP-Bildern seien über die intuitiv bedienbare Software problemlos möglich, so der Cloppenburger Gelenkspezialist.
Der zweite, entscheidende Fortschritt ist das in der Arthroskopieeinheit kombinierte, flexible Pumpensystem, das während des Eingriffs für die Auffüllung und Spülung des Gelenks sorgt. Herkömmliche Pumpensysteme, sogenannte Rollenpumpen, erzeugen einen vergleichsweise hohen, pulsierenden Druck. Dadurch wird das Sichtfeld des Operateurs immer wieder eingetrübt. Die neue Pumpe hingegen arbeitet mit kontinuierlichem und verfeinert angepasstem „Flow“. Chefarzt Dr. von Engelhardt beschreibt die Funktionsweise: „Das sogenannte „DualWave“ ist ein Pumpensystem, das eine konstante, nicht-pulsierende Kontrolle des Dehnungsdrucks im Gelenk und eine optimierte Flussrate während des gesamten arthroskopischen Eingriffs gewährleistet. Die Pumpe sorgt für eine kontinuierliche, pulsfreie Flussrate, die unmittelbar auf Veränderungen des intraartikulären Drucks reagiert und somit selbst bei starkem Ablauf eine konstante Gelenkdehnung sicherstellt. Zulaufdruck und Ablaufrate können über den Touchscreen oder die Fernbedienung benutzer- und gelenkdefiniert eingestellt werden.“ Für jedes Gelenk hält das System eine eigene Software bereit, die einen besonders schonenden Spüldruck herstellt. Dieser wird während der Operation nachjustiert, die Pumpe reagiert dabei automatisch auf Veränderungen des Gelenkinnendrucks. Während des Eingriffs ist die Sicht für den Operateur verbessert, nach der Operation ist das Gelenk weniger geschwollen, die postoperative Erholung des Patienten beschleunigt.
Zugleich ermöglicht das System den Orthopäden in vielen Fällen, auf offene Eingriffe an Hüfte, Schulter und Knie zu verzichten. Gelenkerhaltende Eingriffe können infolge verbesserter Sicht und mehr Kontrolle häufiger und sicherer als bisher mit der minimal-invasiven Schlüssellochtechnik durchgeführt werden - der Patient ist schneller wieder schmerzfrei und mobil.
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