Intensivstation: neue Entwicklungen
Die Intensivstation des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg hat in den letzten zwölf Monaten wesentliche Entwicklungsschritte vollzogen. Darüber hinaus ist im Zuge der Umbaumaßnahmen in der Klinik eine Ausweitung der Kapazitäten geplant.
Aufgrund der seit Jahren steigenden Patientenzahlen hat das Land Niedersachsen dem Antrag der Geschäftsführung des St. Josefs-Hospitals auf Erweiterung und Ausbau der Intensivstation stattgegeben. In der neuen Struktur wird die Kapazität im Rahmen der Sanierung und Erweiterung des 1. Bauabschnittes für die Intensivstation und den Intermediate-care Bereich auf 22 Betten (aktuell: zehn Betten) ab Frühjahr 2017 erweitert.
Die Behandlung schwerkranker und -verletzter Patienten ist in der erforderlichen Qualität heute nur auf absolut spezialisierten Intensivstationen möglich. „Die Intensivmedizin hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Wir können heute Menschen zurückholen, die vor einigen Jahren in jedem Fall gestorben wären“, berichtet Privat-Dozent Dr. Christian Weilbach, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin.
Vor diesem Hintergrund ergeben sich auch neue Herausforderungen für die Intensivmedizin und –pflege: Das Behandlungsteam muss das gesamte Spektrum der Intensivmedizin, das für die Behandlung von kritisch kranken Menschen benötigt wird, souverän beherrschen. Dazu gehören der Ersatz der Funktion von Organen (die ohne Unterstützung durch Maßnahmen und Geräte ihren Dienst versagen), die Dialyse, die Beatmung, das Erkennen und Behandeln von Blutvergiftungen, der richtige Einsatz von Antibiotika sowie die Durchführung von Bluttransfusionen. Diese vielfältigen Aufgaben sind nur von einem Team aus Intensivmedizinern verschiedener Fachrichtungen wie Kardiologie, Nephrologie, Pulmonologie und Anästhesie gemeinsam mit speziell ausgebildeten Pflegekräften zu bewerkstelligen. Dr. Thomas Möller, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie, Beatmungs- und Intensivmedizin, erklärt: „Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen bedürfen nach einer längeren Beatmungsphase eines strukturierten Weaningkonzeptes mit Einbindung von Physiotherapeuten und Atemtherapeuten, um das Abtrainieren von der Beatmung zu ermöglichen.“
Daneben spielt der Umgang mit den Patienten sowie den Angehörigen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden und besondere Zuwendung benötigen, eine tragende Rolle. Das gut ausgebildete Personal in der Cloppenburger Klinik ist dabei eine wichtige Stärke. „Ein verunfallter Patient, der vor kurzem bei uns im Krankenhaus versorgt wurde und selbst leitender Anästhesist in einer Hamburger Klinik ist, war über die Qualität der Versorgung erstaunt“, erinnert sich Weilbach. „Eine so gute Versorgung habe er in einem Krankenhaus dieser Größe nicht erwartet“, gibt der Chefarzt die Worte seines Kollegen wieder.
Dies spiegelt sich auch im Qualitätsmanagement wider. Auf Betreiben der Intensivmediziner des St. Josefs-Hospitals wurde vor kurzem ein sogenanntes „peer review“ durchgeführt. Anders als bei formalen Methoden im Rahmen des Qualitätsmanagements begutachten bei diesem Verfahren von der Ärztekammer geschulte Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte die Qualität der Medizin und der Strukturen (Personal, Geräte, Räumlichkeiten) einer Abteilung. Das Gutachten bestätigt mit einer sehr guten Bewertung die bisherige Arbeit des Teams der Intensivstation und zeigt das bestehende Entwicklungspotenzial auf.
Die große Zahl der Patienten, die im St. Josefs-Hospital versorgt werden, erklärt sich aus dem Alleinstellungsmerkmal der Klinik für komplexe Intensivmedizin im Landkreis Cloppenburg. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr stehen durchgehend - je nach Schicht und Patientenzahl – drei bis sechs ausgebildete Pflegekräfte sowie ein intensivmedizinisch ausgebildeter Arzt für den Patienten zur Verfügung.
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