Zum Inhalt springen
Lebensrettende Schnelldiagnose

Lebensrettende Schnelldiagnose

Zuerst war es nur ein Gefühl der Kraftlosigkeit, einhergehend mit Atemnot und Schmerzen im Nackenbereich. Zu diesem Zeitpunkt ahnte Maria Hackmann noch nicht, welche dramatische Entwicklung die kommenden Wochen für sie bereithalten sollten. Eine Tetanusinfektion, auch bekannt als Wundstarrkrampf, entwickelte sich zu einer ernsten medizinischen Notlage. Dank der schnellen und richtigen Diagnose im St. Marienhospital Vechta kann die Patientin heute wieder ein ganz normales Leben führen.

Maria Hackmann ist eine lebensfrohe Person. Im Sommer nutzt die rüstige Pensionärin aus Lohne regelmäßig die warmen Tage für die Arbeit im eigenen Garten. Den August des Jahres 2012 wird sie jedoch nicht wieder vergessen. Bereits seit Tagen hatte die Lohnerin über Übelkeit und Muskelschmerzen geklagt. Der Besuch bei ihrer Hausärztin führte zu keinem klaren Diagnoseergebnis. Es folgten weitere Facharztbesuche sowie ein Zahnarztbesuch. Schließlich der Schock: Beim Aufwachen ließ sich eines Morgens der Mund nicht mehr öffnen. "Ober- und Unterkiefer waren völlig verkrampft, auch der Nacken komplett versteift", erinnert sich die Patientin.

Angehörige brachten Maria Hackmann in die Notaufnahme des St. Marienhospitals. Hier begutachtete Dr. Markus Eichler, Leiter der Notfallmedizin in Vechta, die Patientin umgehend. "Bereits beim ersten Anblick der Symptome haben wir auf eine Tetanusinfektion geschlossen, wie sie der Kontakt einer offenen Wunde mit dem Erreger, zum Beispiel bei der Gartenarbeit, hervorruft." Dem erfahrenen Facharzt mit über 5.000 Notarzteinsätzen wurde schnell bewusst, dass es keine Zeit zu verlieren galt. "Bei fehlendem Impfschutz kann eine Tetanusinfektion ernste Folgen haben, die bis zum Tod durch Ersticken führen können. Die Patientin musste so rasch wie möglich in eine spezialisierte stationäre Behandlung überführt werden. In solchen Fällen arbeiten wir regelmäßig mit dem Universitätsklinikum Münster zusammen." Nur vierzig Minuten dauerte der Aufenthalt im Vechtaer Krankenhaus, bis Maria Hackmann mit dem Rettungswagen nach Münster überstellt wurde. Dr. Eichler begleitete den Krankentransport persönlich und beruhigte die Patientin, indem er mit ihr sprach und laufend die Körperfunktionen überwachte. Was nun folgte, war eine siebenwöchige Behandlungsphase im medikamentösen Schlaf. Die tiefe Narkose führt zu einer Muskelentspannung und ermöglicht die weitere Behandlung des Patienten. An den mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt in Münster kann sich Maria Hackmann nur schemenhaft erinnern. "Ich habe viel geträumt, mitunter wirre Dinge. Nach dem Aufwachen war ich fast bewegungsunfähig, die Muskeln völlig erschlafft." In der mehrere Monate dauernden Rehabilitation wurde der Körper, unter anderem durch gezielte Krankengymnastik, zur alten Leistungsfähigkeit gebracht.

Heute fühlt sich Maria Hackmann wieder gesund und stattet der Notaufnahme in Vechta einen Besuch ab. "Ich möchte mich bei Herrn Dr. Eichler bedanken. Seine rasche und kompetente Diagnose hat verhindert, dass die Infektion schlimmere Folgen für mich haben konnte." Der Vechtaer Notfallmediziner freut sich, seine Patientin nach fast einem Jahr wiederzusehen. Zufrieden stellt er fest, dass die Infektion keine Folgeschäden hinterlassen hat: "Die komplette Genesung eines Tetanuspatienten ist leider keine Selbstverständlichkeit. Oft bleiben Wahrnehmungseinschränkungen und Lähmungen zurück. Frau Hackmann hat sich mit großem Lebenswillen und etwas Glück zurück in ein beschwerdefreies Leben gekämpft." Wie tragisch die Krankheit verlaufen kann, hat Eichler bei seiner medizinischen Tätigkeit Anfang der neunziger Jahre in Südafrika täglich erleben müssen. Bis zu zehn Tetanuspatienten am Tag, viele davon im Kindesalter, waren die Regel. In Deutschland sind durchschnittlich 15 Fälle im Jahr zu verzeichnen, von denen etwa 25 Prozent versterben.

Das glückliche Ende der Geschichte nutzt der Mediziner, um auf die Gefahren durch den Tetanuserreger aufmerksam zu machen. "Das wichtigste ist ein bestehender Impfschutz. Jeder Patient sollte deshalb ein Impfbuch führen und es seinem Hausarzt im Zweifel vorlegen. Patienten mit akuten Verletzungen steht unsere Notaufnahme jederzeit offen."

Kontakt

Ansprechpartner/in

Daniel Meier

Pressearbeit
Krankenhäuser Schwester Euthymia Stiftung

0163 288 56 88
daniel.meier@remove-this.ses-stiftung.de
 

Nicole Korf

Leitung Marketing
Dipl.-Kffr. (FH)

(0 44 41) 99 -10 40
nicole.korf@remove-this.ses-stiftung.de