Professionelle, individuelle Ernährungsberatung für übergewichtige Patienten
Zu den größten Herausforderungen der heutigen Gesundheitssysteme gehören Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit). Im zertifizierten Zentrum für Adipositaschirurgie des St. Franziskus-Hospitals Lohne zählt die systemische Adipositasberatung zu einem wichtigen Eckpfeiler einer erfolgreichen Therapie – insbesondere weil die Bedeutung sozialer Kontexte zur Problembewältigung eine wichtige Rolle einnimmt.
Adipositas hat mittlerweile das Ausmaß einer Volkskrankheit angenommen. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist von Übergewicht ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 (Gewicht geteilt durch Körpergröße zum Quadrat) die Rede und von Adipositas ab einem BMI von über 30. Sowohl Übergewicht als auch Adipositas wurzeln häufig in einer Kombination aus genetischer Veranlagung und ungesundem Lebensstil. Bewegungsmangel und zu kalorienreiche Ernährung führen, oft verbunden mit einer genetischen Belastung, zur Adipositas.
„Übergewicht zählt zu den wichtigsten Ursachen bedeutsamer Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Herzerkrankungen, Diabetes (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Schlaganfällen und Krebs sowie verschiedener orthopädischer und psychischer Leiden“, berichtet Dr. Peter Loermann, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Lohner Krankenhauses. „Wir informieren unsere Patienten umfassend und klären sie über die ihnen zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten individuell auf“, führt der Facharzt aus. Für die optimale Therapie gilt es zunächst, die Ursachen für das erhöhte Körpergewicht zu ermitteln und mögliche Folgeerkrankungen oder Risikofaktoren zu berücksichtigen.
Im Lohner Krankenhaus schließt die multimodale Therapie neben einer Bewegungstherapie auch eine individuelle Ernährungs- und Verhaltensberatung mit ein. Claudia Hantke und Bettina Schröder haben die 120 Stunden umfassende Fortbildung der systemischen Adipositasberatung (SAB) an der Akademie für Gesundheitsberufe der Mathias-Stiftung in Rheine vor kurzem erfolgreich abgeschlossen. In einem Erstgespräch unterstützen sie den Patienten bei der gezielten Analyse seines Essverhaltens. Auch die psychosozialen Einflussfaktoren aus familiären, beruflichen und freizeitbezogenen sozialen Systemen werden unter die Lupe genommen. „In der Beratung begeben wir uns gemeinsam mit dem Patienten unter anderem auf die Suche nach problemverstärkenden Bedingungen im sozialen Umfeld“, erläutert Bettina Schröder. Eine wesentliche Rolle spielen dabei systemspezifische Kommunikations- und Interaktionsprozesse, die die subjektive Problemwahrnehmung und Behandlungsmotivation nachhaltig beeinflussen können. Gerade innerhalb der Familie kann sowohl der Umgang mit der Erkrankung als auch deren Bewertung negativ geprägt werden, so kann die gegebene Situation bagatellisiert oder als unbedenklich eingestuft werden. „Die Familie nimmt eine Schlüsselfunktion im Ernährungs- und Bewegungsverhalten ein“, erklärt Claudia Hantke.
Darüber hinaus wird im Rahmen der Beratung gemeinsam mit dem Patienten kritisch reflektiert ob der ausgewählte Behandlungsweg im sozialen Umfeld umsetzbar ist. Entscheidend für die Therapie - und die damit verbundenen effektiven Behandlungsstrategien - sind das Selbstbild des Patienten und wie der Betroffene mit seiner Erkrankung umgeht.
Das zertifizierte Zentrum für Bariatrische und Metabolische Chirurgie (Adipositaschirurgie) zur Behandlung von Patienten mit krankhaftem Übergewicht (Adipositas) ist der Lohner allgemein- und viszeralchirurgischen Klinik angegliedert. Im Umkreis von 50 Kilometern ist das Lohner Zentrum als einziges für die Adipositaschirurgie zertifiziert.
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