Schlaflabor des St. Josefs-Hospitals ausgezeichnet
Schlafstörungen nehmen zu. Diese Feststellung macht auch Dr. Thomas Möller, Chefarzt der Pneumologie, Beatmungs- und Intensivmedizin sowie Leiter des Schlaflabors am St. Josefs-Hospital Cloppenburg, das jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) ausgezeichnet wurde.
Die Ursachen für einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus können laut Dr. Möller vielfältig sein. Zu nennen seien unter anderem beruflicher und privater Stress, falsche Ernährung oder ein übermäßiger Konsum von Genussmitteln wie Kaffee oder Alkohol. Bisweilen steckten hinter einem unregelmäßigen oder gestörten Schlaf auch ernsthafte Erkrankungen. Das Schlaflabor im St. Josefs-Hospital Cloppenburg biete daher alle technischen und medizinischen Voraussetzungen, um den Ursachen für dauerhafte Schlafstörungen auf den Grund zu gehen. Es wurde jetzt nach den Maßgaben der DGSM für die Dauer von zwei Jahren erneut zertifiziert.
Das Schlaflabor im St. Josefs-Hospital besteht bereits seit 1999. Seit 2004 ist die Einrichtung durch die DGSM akkreditiert. Die Überprüfung der Standards durch die Fachgesellschaft findet alle zwei Jahre statt und bezieht sich sowohl auf die apparative Ausstattung, die Prozesse als auch auf die Qualifizierung des Personals.
Dr. Möller und Dr. Bernadette Bröring-Wolf, Fachärztin für Innere Medizin und Schlafmedizin, freuen sich über die Bestätigung des Zertifikats: „Die Akkreditierung durch die DGSM ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Sie belegt, dass unsere Prozesse und Auswertungen strukturiert ablaufen und ein Höchstmaß an Therapie- und Patientensicherheit garantieren.“ Ein weiteres Qualitätsmerkmal sei die gute Vernetzung mit den niedergelassenen Fachärzten in Cloppenburg. Seit 2007 arbeitet die Klinik erfolgreich mit den Pneumologen beziehungsweise Schlafmedizinern Gerrit Deitmar und Ulrich Nerenz zusammen, die aufgrund des hohen Patientenaufkommens das Schlaflabor in der Praxis um vier Plätze erweitert haben.
Chefarzt Dr. Möller benennt Fälle, in denen eine schlafmedizinische Untersuchung angeraten ist, um negativen gesundheitlichen Auswirkungen entgegenzuwirken: „Bei Patienten mit gravierenden Schlaf- und Atemstörungen stellen wir häufig Bluthochdruck, eine erhöhte Schlaganfallrate und andere Folgeerkrankungen fest. Die als Schlafapnoe bezeichneten Atemaussetzer in der Nacht werden in der Regel vom Partner beobachtet und führen beim Patienten zu einer dauerhaften Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung. Gerade eine chronisch gestörte Atmung führt dem Cloppenburger Chefarzt zufolge zu einer gesundheitlichen Ausnahmesituation. „Einige Patienten haben einen schweren Sauerstoffabfall im Blut, in etwa vergleichbar mit der physischen Belastung bei einer Himalayabesteigung“, erklärt Dr. Möller.
Bei der Therapie helfen spezielle Geräte, die über einen Luftstrom eine Art Luftsäule erzeugen. Diese stützt die erschlaffte Rachen- und Schlundmuskulatur. Die Zunge und der weiche Teil des Gaumens können nicht mehr „herunterfallen“. So bleiben die Luftwege offen und der Patient kann durchatmen. Für Patienten, die aufgrund einer Lungenerkrankung an einer Erschöpfung der Atemmuskulatur leiden, erkennbar am ansteigendem Kohlendioxid im Blut, gibt es eine atemunterstützende Therapie, die zu einer spürbaren Entlastung der Muskulatur führt - mit Besserung der Belastbarkeit und der Lebensqualität.
Während bei allen Patienten, die unter chronischen Schlafstörungen leiden, eine Beeinträchtigung von Gesundheit und Lebensqualität festzustellen ist, wird der schlechte Schlaf bei Personen, die zum Beispiel Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr oder Maschinen führen, zum Sicherheitsfaktor, da vermehrt ein Sekundenschlaf auftritt. Ist der Schlaf dauerhaft beeinträchtigt, sollte gerade bei diesen Patientengruppen eine medizinische Abklärung erfolgen, zu der auch die Untersuchung im Schlaflabor zählen kann. Die Untersuchung selbst ist für den Patienten völlig stress- und schmerzfrei. Eine Erfassung der Hirnströme in den unterschiedlichen Schlafstadien führt zur Erstellung eines sogenannten Polysomnogramms. Die Schlafuntersuchung liefert zudem weitere wichtige Daten, unter anderem zu Herzfrequenz, zu Schnarchen, Atmung, Sauerstoffversorgung und Körperlage.
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