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Volkskrankheiten durch Vorsorge begegnen

Volkskrankheiten durch Vorsorge begegnen

Mehr als 1.200 Menschen aus dem Oldenburger Münsterland nehmen bereits an der ELITE-Studie am St. Josefs-Hospital Cloppenburg teil. Diese erfreuliche Zwischenbilanz zog nun der Leiter der Studie, Prof. Dr. Joachim Schrader, bei einem Informationsabend mit Unterstützern des umfangreichen Projekts, sowie Gästen aus Politik und Forschung. Geplant ist, in den kommenden Jahren bis zu 5.000 Menschen zu den klassischen Risiken für Schlaganfall, Demenz und Herzinfarkt zu untersuchen und die Ergebnisse systematisch auszuwerten. Die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, wie verbreitet die Risiken in der Region sind und wie schweren Erkrankungen effektiv vorgebeugt werden kann.

Bei dem Treffen, an dem auch Landrat Johann Wimberg und der Cloppenburger Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese teilnahmen, fassten die Mediziner ihr Erkenntnisinteresse zusammen und gaben einen Überblick über Methoden und Ziele der breit angelegten Untersuchung. ELITE steht für „Ernährung, Lebensstil und Medizinische Information zur Verhinderung von Schlaganfall-Demenz-Herzinfarkt“. Jeder Bürger aus der Region ab einem Alter von 18 Jahren kann sich für die Studienteilnahme anmelden. Die Aufnahme dauert nur etwa 30 bis 60 Minuten und dient der Erfassung des individuellen Gesundheitszustands. Im Zentrum stehen vertraulich behandelte Fragebögen, die den Medizinern ein Bild der Lebensführung und der Ernährung der Probanden vermitteln. Prof. Dr. Schrader erläuterte die Einzelheiten: „Neben klassischen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, erhöhten Fetten, Diabetes und Rauchen sind wir auch an Daten über die Ernährung, psychomentale Belastungen, körperliche Bewegung und Sport interessiert.“ Ein weiterer Schwerpunkt läge dem Cloppenburger Chefarzt zufolge auf der Demenzvorsorge. Wegen des Fehlens einer effektiven Therapie bei eingetretener Demenz komme der Verhinderung der Krankheit eine überaus wichtige Bedeutung zu, so Schrader. Neben der Information jedes Probanden über seine individuellen Krankheitsrisiken erhoffen sich die Initiatoren der Studie langfristig eine Verbesserung der Vorsorge und eine Senkung der Häufigkeit von verbreiteten internistischen Krankheitsbildern.

Als Gastredner sprach Prof. Dr. Martin Middeke aus München, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Präventivmedizin und Schriftleiter der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. Er machte deutlich, dass trotz aller Fortschritte der modernen Medizin die Verhinderung von Krankheiten in Deutschland immer noch einen zu geringen Stellenwert hat. Dabei trage eine effektive Vorsorge mehr als die teure Gerätemedizin zu einer Verlängerung der Lebenserwartung bei. Beim Eintritt von Krankheiten, so der renommierte Mediziner, sei die Technik natürlich unverzichtbar. Von der ELITE-Studie zeigte sich der Gast aus München überzeugt. „Viele Universitätskliniken würden sich freuen, wenn sie eine derartige Studie auf die Beine stellen könnten“, lobte Middeke.
 
Ermöglicht wurde die ELITE-Studie durch mehr als 30 Unterstützer aus der Region, darunter bundesweit tätige Unternehmen. Eine verbesserte Prävention für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei wichtig, hieß es aus dem Kreis der Unternehmer. So würden die Betriebe und ihre Mitarbeiter unmittelbar von den Studienergebnissen profitieren. Abschließend einigten sich die Teilnehmer des Abends darauf, das Treffen jährlich zu wiederholen, um über den aktuellen Stand der Studie und neue Erkenntnisse der Medizin zu berichten. Informationen zur Teilnahme gibt die Studienambulanz am
St. Josefs-Hospital Cloppenburg unter Tel. 04471 / 16 29 49.

Kontakt

Ansprechpartner/in

Daniel Meier

Pressearbeit
Krankenhäuser Schwester Euthymia Stiftung

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Nicole Korf

Leitung Marketing
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