Von „Flugkurven“ und Angehörigenarbeit – Nachlese zum Palliativforum des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg
Cloppenburg, 09. Mai 2018
Auf Einladung von Privatdozent Dr. med. Jörg Bäsecke, Chefarzt am St. Josefs-Hospital Cloppenburg und zuständig in der Inneren Medizin für die Bereiche Onkologie und Hämatologie sowie die Palliativmedizin waren niedergelassene Ärzte, angestellte Ärzte des Krankenhauses sowie interessierte Gäste zum Palliativforum in die Cafeteria des Krankenhauses gekommen.
Aus Anlass der Inbetriebnahme der neuen Palliativstation sollte der Themenabend genutzt werden, um zu aktuellen Entwicklungen in der Palliativmedizin zu informieren und in den Austausch zu kommen. Als besonderer Gast konnte Dr. Bäsecke an diesem Abend Prof. Dr. med. Karin Oechsle begrüßen, die als Leiterin des Bereichs Palliativmedizin am Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf tätig ist.
Den Auftakt des Abends übernahm jedoch Herr Dr. med Andreas Pfeiffer, Ltd. Arzt der neurologischen Funktionsabteilung im St. Josefs-Hospitals Cloppenburg vor. Er stellte seine Thesen zur Frage vor, inwieweit auch neurologische Patienten auf einer Palliativstation betreut werden können. Eine Palliativstation wird im allgemeinen immer noch als „Sterbestation“ bewertet. „Dem ist nicht so,“ erklärte Dr. Pfeiffer. Er stellte dar, dass zwar überwiegend onkologische Patienten auf Palliativstationen betreut werden. Für Patienten mit nicht heilbaren neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise fortschreitenden Lähmungen, ist eine Palliativbetreuung besonders sinnvoll. „Die Flugkurve des Patienten lässt sich durch eine Behandlung auf der Palliativstation positiv beeinflussen.“ Diese Patienten können sehr häufig nach einem Aufenthalt wieder in das ambulante Umfeld entlassen werden. Pfeiffer war sich sicher, dass man dazu im Schulterschluss mit den Palliativmedizinern des St. Josefs-Hospitals etwas Gewinnbringendes für die Patienten entwickeln kann.
Das Thema „Angehörigenarbeit“ von Palliativpatienten nahm Frau Prof. Dr. Oechsle anschließend in ihrem Vortrag in den Fokus. Sie berichtete von Erfahrungen in der praktischen Palliativarbeit im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf einerseits, die durch empirische Untersuchungen z.B. in Form von Interviews und Befragungen begleitet werden. Dabei wurde deutlich, dass die Arbeit mit den Angehörigen und deren Begleitung eine zentrale Stellung in der Palliativarbeit einnimmt. So lasse sich der Therapieverlauf der Patienten auch durch eine gute Begleitung der Angehörigen positiv beeinflussen. Besonders herausfordernd sei die Angehörigenarbeit dann, wenn diese die Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam nicht positiv begleiten würden. Mit dem gebotenen Verständnis für die in der Regel schwierige persönliche Situation würde das den Behandlungsverlauf für den Patienten erschweren.
Im Anschluss gab es noch die Möglichkeit zum Austausch mit den Referenten ehe der Abend beim kleinen Imbiss und persönlichen Gesprächen ausklang.
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